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Lebendige Quartiere - Quartiere im Werden

In der Stadt Bremen werden derzeit eine Reihe neuer Wohnquartiere entwickelt. In diesen neuen Nachbarschaften liegt die Quote der öffentlich geförderten Wohnungen bei 25%, zukünftig bei 30%. Je nach Lage und Beschaffenheit des neuen Quartiers ist es notwendig, aktive Maßnahmen zur Unterstützung von Nachbarschaften und der Vermeidung von sicherheitsrelevanten Aspekten wie z.B. Angsträumen – möglicherweise zeitlich befristet - zu initiieren.

Besonders deutlich wird dies derzeit in der Überseestadt:
Die Überseestadt ist eines der zentralen Stadtentwicklungsprojekte in Bremen. Neben der Schaffung attraktiver Gewerbelagen unter Berücksichtigung vorhandener gewerblicher Nutzungen, werden in der Überseestadt mittlerweile im großen Umfang Angebote des Wohnens insbesondere mit Bezug zum Wasser geschaffen. Mit der zunehmenden Fertigstellung entwickelt sich ein neues Stück Stadt.
Im frei finanzierten Wohnungsbau sind zunächst Wohneinheiten des mittleren und gehobenen Preissegments in Geschosswohnungsbauweise realisiert worden. Da auf den ehemaligen Hafenarealen überwiegend Neubauwohnungen entstehen, ist entsprechend der Festlegungen des Senats geförderter Wohnungsbau in Höhe von 25 % realisiert worden. Mit der Zunahme des Wohnungsbaus hat sich die Zahl der in der Überseestadt lebenden Menschen insgesamt deutlich erhöht. Bezogen auf die Genese, ist ein neuer Wohnstandort in attraktiver und zentraler Lage entstanden. Auf Grund der stadtstrukturellen Situation entlang der Weser entwickelt sich der Ortsteil in verschiedenen Teilbereichen die erst zusammenwachsen müssen. Dies gilt auch für die Vernetzung mit Bestandsquartieren insbesondere in Walle und zukünftig auch links der Weser.
Auch die soziale Zusammensetzung der Bewohner*innen hat sich in Folge der zunehmenden Besiedlung verändert. Erste urbane Zusammenhänge werden sichtbar, die verschiedenen Teilbereiche wachsen zu Quartieren zusammen. Dadurch entstand eine neue Qualität in der Quartiersentwicklung, die für die Bewohner*innen Bedarfe für das Wohnumfeld und die Infrastrukturen ausgelöst hat.
Vor diesem Hintergrund muss die Überseestadt mit den perspektivisch noch zu entwickelnden Flächen zu einem Quartier mit guter Versorgungs- und Aufenthaltsqualität sowie Infrastruktureinrichtungen und unter Sicherheitsaspekten für alle Bewohner*innen weiterentwickelt werden. Denn gemäß der jüngsten stadtwirtschaftlichen Bewertung für die Überseestadt werden im Endausbau in der Summe bis zu 11.000 Bewohner*innen und 25.000 Arbeitsplätze erwartet. Daher müssen auch die Quartiersentwicklung und das Zusammenleben dieser heterogenen Bevölkerungsgruppen in den Blick genommen werden.

Aus Sicht der sozialen Quartiersentwicklung stellen Angebote vielfältiger sozialer Infrastruktur nicht nur einen wesentlichen Beitrag zur Deckung der erweiterten Wohnbedürfnisse dar. Sie eröffnen darüber hinaus die Möglichkeiten jenseits kommerzieller Angebote, die Identifikation mit dem eigenen Quartier zu stärken und spezifisch auf individuelle Bedürfnisse eingehen zu können. Förderungswürdig sind auch Einrichtungen und Kulturorte, sodass auch weitere Bevölkerungsgruppen Interesse entwickeln, das Quartier zu besuchen. So werden neue Impulse gegeben, die Attraktivität und das Image des Quartiers nachhaltig zu verändern.

Dieser Schwerpunkt beinhaltet die Entwicklung von Eckpunkten, die folgende Kriterien berücksichtigen:

  • Definition von Quartieren im Werden (Größe, Lage, kriminologische und sonstige Faktoren)
  • Einbeziehung von Investoren, Projektentwicklung im Vorfeld und bei der Finanzierung
  • Zeitliche Befristung
  • Charakter der Funktion des Quartiersentwicklers

Im Rahmen des Landesprogramms wird mit externer Unterstützung des Planungsbüros p + t planung im Auftrag der Senatorin für Soziales im Rahmen des Programms Lebendige Quartiere die sozialen Bedarfe und notwendigen Angebote für 'Quartiere im Werden' ermittelt und jeweilige Handlungsempfehlungen erarbeitet. Im Beispielquartier der Überseestadt, die zwar schon weitestgehend bebaut, aber in Bezug auf Nachbarschaften und sozialem Miteinander noch ein „Quartier im Werden“ (bzw. sogar ein Stadtteil mit mehreren Quartieren) ist, wird mit Unterstützung von Kultur vor Ort e.V. eine Blaupause geschaffen, wie Bedarfe nachträglich aufgegriffen werden können, so dass sich Nachbarschaften in einem lebendigen, lebenswerten Quartier entwickeln können.

Ihre Ansprechperson:

Kay Borchers

Foto von Kay Borchers

Koordination WiN
Koordination Ankommen im Quartier

Bahnhofsplatz 29
28195 Bremen