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Projektbeispiel: Boxzeile

Die Projektidee entstand aus der Notwendigkeit, mehr Trainingszeiten für die stetig anwachsende Gruppe boxinteressierter Jugendlicher unter der Leitung eines russischsprachigen Trainers zu schaffen. Die Gruppe hatte sich aus einem von der Integrationsabteilung des LSB Bremen geförderten offenen Sportangebot, angesiedelt im Jugendfreizeitheim Huchting, entwickelt. Der hohe Bekanntheitsgrad des Trainers und die Beliebtheit des Boxsports in den ehemaligen Ostblockstaaten ergänzt mit Anteilen aus Selbstverteidigung sowie Kraft – und Fitnesssport führte zu einer großen Nachfrage bei Jugendlichen und Erwachsenen. Auch eine Angebotserweiterung mit Unterstützung von WiN-Mitteln in eine Schulturnhalle wurde der großen Nachfrage nicht gerecht.

Kinder aus dem Projekt Boxzeile

Die Idee eines Boxsportzentrums bekam Konturen, eine sozialpädagogische Begleitung sollte fester Bestandteil sein. Die Gewoba bot an, in einer kleinen Ladenzeile Räumlichkeiten mietfrei zur Verfügung zu stellen. In enger Kooperation der Integrationsabteilung des Landessportbundes Bremen, des Sport- und Turnvereins Huchting (TuS), des Kinder- und Jugendhilfeträgers – Stiftung Alten Eichen und der Gewoba AG wurden das Konzept und die bauliche Maßnahme vorbereitet, geplant, umgesetzt und die Partnerschaft in Form eines abgeschlossenen Kooperationsvertrages vereinbart. Das Projekt erhielt große Unterstützung im Stadtteil. Die Boxzeile wurde im Mai 2010 eröffnet.

Blick in die Boxzeile
Blick in die Boxzeile

Der Boxsport bietet Zugangsmöglichkeiten insbesondere für Menschen mit Migrationshintergrund, die andere öffentliche Angebote nicht annehmen. Die Ansprache (junger) Migrant/innen durch sportliche Aktivitäten ist ein gezielter und wirkungsvoller Schritt für ein besseres soziales Miteinander, ein Beitrag zu mehr Integration im Stadtteil.

Das Angebot ist für jeden -egal, ob jung oder alt - offen
Das Angebot ist für jeden -egal, ob jung oder alt - offen

Das Konzept orientiert sich an "offener sportlicher Sozialarbeit", eine Mitgliedschaft der Teilnehmer/innen im Sportverein wird angestrebt. Es besteht ein niedrigschwelliger Zugang. Das Projekt wirkt präventiv und integrativ im Stadtteil, Altersgrenzen und kulturelle Eigenheiten werden über den Sport zur integrierenden Besonderheit bestimmt. Frauen und Männer, Kinder und Erwachsene werden über den Sport (Boxen, Selbstverteidigung, Fitness, Spiel) sowie Freizeit, gemeinsame Aktivitäten und Unterstützung, zusammengeführt.

Beim Training

Disziplin, Akzeptanz, Respekt und Spaß, unterschiedliche persönliche und sportliche Leistungsniveaus, sowie der zielstrebige Ausbau der eigenen Fähigkeiten sind gemeinsame Ziele. Das Projekt ermöglicht neue Kommunikationsformen, unterstützt Integration und initiiert die Übernahme von Verantwortung bei Teilnehmenden.
Die sozialarbeiterischen Kompetenzen der Fachkräfte vor Ort sichern somit Einzel- und Gruppenberatung in vielfältigen Themenbereichen sozialer Unterstützungsbedarfe ab und eröffnen Perspektiven für Hilfen auch außerhalb des direkten Wirkungsfeldes des Sportangebotes.

Blick in eine Trainingseinheit

Es trainieren gemeinsam jung und alt, Frauen und Männer, Wettkämpfer und Breitensportler verschiedenster Nationalitäten. Mittwochs ist die Boxzeile von 17-19 Uhr für Mädchen und junge Frauen geöffnet, Sonntagvormittag findet ein Familienangebot statt und an drei Vormittagen treffen sich Schichtarbeiter sowie Frauen und Kinder.