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Bewohnertreff Dünenwind

Der Bewohnertreff Dünenwind:Anlaufstelle im Quartier
Der Bewohnertreff Dünenwind:Anlaufstelle im Quartier

Der Bewohnertreff Dünenwind hat sich zu einer Anlaufstelle im Quartier entwickelt. Es werden Hilfen bei Behördenangelegenheiten, Alphabetisierungskurse, alltagsorientierte Sprachkurse und Kurse zur Verbesserung der Alltagskompetenz angeboten, darüber hinaus besteht die Möglichkeit an Gesprächskreisen, Frühstücks- und Kochgruppen, Kreativworkshops und einer Nähwerkstatt teilzunehmen, aber auch Beratung in Erziehungsfragen in Anspruch zu nehmen oder als alleinerziehende Mutter die Beratungsstelle der „bras“ aufzusuchen. Der Täter-Opfer-Ausgleich führt regelmäßig Schlichtungsgespräche durch, und Schüler können eine Hausaufgabenhilfe in Anspruch nehmen. Der größte Teil dieser Angebote wird vom Verein „Leben in Grohn e.V.“ organisiert und begleitet. Darüber hinaus nutzen selbstorganisierte Gruppen die Räumlichkeiten für ihre Treffen, und auch die Wohnungseigentumsgesellschaft „Prelios“ bietet Mietersprechstunden im Bewohnertreff an.

„Die Düne auf Reisen“
„Die Düne auf Reisen“

Die Projekte, die im weitesten Sinne unter der Überschrift „Hilfe bei Behördenangelegenheiten“ laufen, sind im Bewohnertreff von besonderer Bedeutung. Sie binden die meisten personellen Ressourcen und finden die größte Nachfrage. Besonders von neu zuziehenden Bewohner/innen werden sie häufig und intensiv genutzt. Die Projekte leisten Unterstützung beim Übersetzen und Verständlichmachen von offiziellen Schreiben, Klären von Sachverhalten und Einleiten erforderlicher Schritte, Begleiten und Übersetzen bei Behördengängen, Erledigen der Behördenpost für Bewohner/innen, die selbst nicht dazu in der Lage sind, z.B. Analphabeten, oder organisieren Begleitung und Übersetzung bei Arztbesuchen. Um die Verständigungsschwierigkeiten zu überbrücken sind muttersprachliche Multiplikatoren gewonnen worden, die zum Dolmetschen bereitstehen. Diese Unterstützungsangebote verstehen sich als Projekte im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe. Sie sollen den neu zuziehenden Bewohnern die Angelegenheiten nicht aus der Hand nehmen, sondern sie befähigen, zukünftig selbständig zu agieren und unabhängig von fremder Hilfe zu werden.

Ausflug in die Stadt
Ausflug in die Stadt

Entsprechend der Zusammensetzung der Bewohnerschaft haben die meisten Nutzer der Angebote des Bewohnertreffs einen Migrationshintergrund und sind überwiegend Frauen. Das Kennenlernen und die Auseinandersetzung mit der Aufnahmegesellschaft sind die übergeordneten Ziele der Angebote des Bewohnertreffs. Häufig sind die dort arbeitenden Deutschen die einzigen kontinuierlichen Kontakte zur deutschen Bevölkerung, auch wenn sich regelmäßig um einen Austausch zwischen Zuwanderern und der einheimischen Bevölkerung bemüht wird. Es werden Kontakte zu deutschen Gruppen außerhalb des Wohngebietes hergestellt und gegenseitige Besuche arrangiert. Mit Hilfe ehrenamtlich tätiger Deutscher wird versucht, einen interkulturellen Dialog aufzubauen. Es gibt engagierte deutsche ältere Menschen, die sich um die schulischen Belange von Migrantenkindern kümmern und damit auch den Kontakt zur jeweiligen Familie pflegen. Als weiteres Beispiel ist ein kleiner Kreis von Frauen anzuführen, die bereits erfolgreich an Deutschkursen teilgenommen haben und jetzt mit einer ehrenamtlich tätigen pensionierten Lehrerin eine Konversationsrunde bilden und sich über bremische Geschichte und Lebensart unterhalten oder sich mit sozialen und politischen Themen befassen.

 Diskussionsrunde
Diskussionsrunde

Ein weiteres Beispiel aus der Angebotspalette des Bewohnertreffs ist das interkulturelle Frauenbildungsprojekt „Miteinander lernen - miteinander umgehen!“ Es richtet sich vorrangig an die Teilnehmerinnen der Alphabetisierungs- und Deutschkurse, ist aber auch für andere interessierte Frauen offen. Im Projekt geht es um lebenspraktische Hilfestellungen, die die Frauen befähigen, sich besser außerhalb ihres Wohnumfelds zu orientieren und ihnen mehr gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen. Fragen sind Beispielsweise die Nutzung des ÖPNV, wann soll mein Kind einen Spielkreis besuchen, gesunde Ernährung und Bewegung, wann suche ich einen Arzt auf, wie kaufe ich günstig ein, wie teile ich mein Geld ein, wie schreibe ich eine Entschuldigung, wie adressiere ich einen Brief, wie fülle ich einen Überweisungsträger aus, usw..
Zirka 20 Frauen aus den wesentlichen vier Bewohnergruppen – Roma, Yesiden, Libanesen und Türken – sind beteiligt. Im Wohngebiet bestehen zwischen diesen ethnischen Gruppen latente Spannungen und Konflikte, sodass die Begegnung und der Austausch der Frauen / Müttern aus diesen Gruppen auch Bestandteil einer Konfliktlösungsstrategie im Quartier ist und zur Verbesserung nachbarschaftlicher Beziehungen beiträgt.

Zahlen und Fakten zum Bewohnertreff Dünenwind