Aus dem ursprünglichen Plan, den Kindergarten der Ev. Gemeinde Lüssum um einen Hort auch für behinderte Schulkinder zu erweitern, entwickelte sich ab 1990 in Gesprächen von Mitarbeiter/-innen, Eltern, Kindern, Jugendlichen und Lüssumer Sozialarbeitern/-innen der Plan für ein umfassendes Zentrum, dass sowohl Treffpunkt als auch Angebot der Hilfe zur Selbsthilfe sein sollte.
Sieben Jahre später, im Juli 1997 nahm das Haus der Zukunft seinen Betrieb auf.
Heute arbeiten hier kommunale, soziale, kirchliche und sportliche Träger, Einrichtungen und engagierte Bürger/-innen zusammen, um unterschiedliche Einzelprojekte zu realisieren. Zum Teil erhalten sie eine Förderung aus dem Programm WiN wie z.B. die Beratung für türkische Familien mit einer Psychologin mit türkischem Hintergrund und die Frühe Elternberatung – Swimmy, die neben der Beratung auch Gruppenangebote für Eltern und Kinder bietet.
Das Haus der Zukunft ist mit seinem Offenen Treff im Café und dem Mittagstisch ein Ort für Austausch, Kommunikation und Versorgung.
Um dem Namen Haus der Zukunft auch von der Bauweise her gerecht zu werden, wurde das Haus als Niedig-Energie-Haus konzipiert und eine tageslichtabhängige Beleuchtung Installiert. Der Bund Deutscher Architekten im Lande Bremen hat das Haus der Zukunft 1998 mit einem Preis prämiert.
Die Programmentwicklung und Angebotsplanung wird durch das Mitarbeiter/-innenteam gemeinsam gemacht. Die Angebote im Rahmen des Mehrgenerationenhauses werden gemeinsam von den freiwillig Engagierten und den Hauptamtlichen auf halbjährlichen Netzwerktreffen gemeinsam ausgewertet, weiterentwickelt und neukonzipiert.
Beschäftigung und Qualifizierung sind weitere wichtige Bestandteile der Arbeit im Haus. Der Mittagstisch, das gesunde Kinderfrühstück, das wöchentliche Frühstücksbüfett u.a. werden durch Arbeitskräfte hergestellt, die aus Programmen der öffentlich geförderten Beschäftigung finanziert werden. Oft sind es Mütter und junge Großmütter von Kindern aus der benachbarten KiTa, die so die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einüben und sich neues fachliches Wissen aneignen. Dieser niedrigschwellige Einstieg eröffnet für viele Teilnehmer/-innen reale Zugänge zum Arbeitsmarkt.
Seit November 2006 wird das Haus der Zukunft vom Bundesfamilienministerium auch als Mehrgenerationenhaus in der Stadt Bremen gefördert.
Mehrgenerationenhäuser sollen Alt und Jung eine lokale Anlaufstelle, eine Möglichkeit zum Austausch, zur Mitgestaltung und zur gegenseitigen Unterstützung bieten, und damit das generationenübergreifende Miteinander fördern.
Dafür wurde ein Verbund gebildet aus dem Haus der Zukunft mit
• dem Haus der Familie
• dem Quartiersmanagement
• Epsymo e.V.
• Swimmy - Frühe Elternberatung
und
• der ev. Kirchengemeinde Lüssum und
• der ev. Kindertageseinrichtung Lüssum.
Die Arbeit im Verbund hat sich bewährt. In fünf Jahren konnte ein ganz neues Miteinander aufgebaut werden. Die ältere Generation ist viel stärker in den Blick geraten, generationenübergreifendes Arbeiten wurde neu entwickelt.
Das Haus der Zukunft wird ab 2012 für weitere drei Jahre als Mehrgenerationenhaus gefördert.