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Quartierstreff in Blumenthal eröffnet

Senatorin war vom Besucherandrang überwältigt

Blumenthaler Quartierstreff offiziell eröffnet/Räume sollen vielfältige Funktionen übernehmen - Ein Artikel des Weser-Kurier/Norddeutsche

VON CHRISTINA DENKER
Blumenthal. „Perimetrie“ oder „Laser in Betrieb“ ist noch über den Türen zu lesen, aber mit einer Zahnarztpraxis haben die Räume, um die es an diesem Morgen geht, nichts mehr zu tun. Vielmehr begegnen sich hier nun Menschen aus Blumenthal, hier im Quartierstreffpunkt in der Kapitän-Dallmann-Straße. Er wurde am Freitag offiziell eingeweiht.
Der Platz reichte fast nicht aus, um die vielen Gratulanten zu beherbergen, die zum Empfang mit der Bremer Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne) gekommen waren. Jede Menge Gäste waren da: Polizei, Kaufleute, der Lions-Club Bremer Schweiz, der bei dieser Gelegenheit eine Spende überreichte, Sozialarbeiter, Stadtteilpolitiker und viele andere.

Anja Stahmann erklärte in ihrer Rede, dass die Suche nach einem geeigneten Standort für den Quartierstreff nicht einfach gewesen sei. Eine Platzfrage eben, denn die Räume müssten viele Angebote, von der Hausaufgabenbetreuung und Erwachsenenbildung bis hin zu Mädchen- und Frauengruppen fassen können. Und das alles barrierefrei. Damit begründete die Senatorin, warum sich die Suche nach einer Bleibe so lange hingezogen hat – und lobte in diesem Zusammenhang die gute Zusammenarbeit mit dem Blumenthaler Ortsamt: „Das hätten wir ohne die Bürgerstiftung und ohne Peter Nowack nicht so gut hinbekommen.“ Dickes Lob auch für Andrea Nolte-Buschmann von der Arbeiterwohlfahrt, die sich seit vielen Jahren um Flüchtlinge in Blumenthal kümmert. Carola Schulz, die neue Quartiersmanagerin, jedenfalls war völlig überwältigt von dem Besucheransturm zur offiziellen Einweihung, wie sie sagte. Ortsamtsleiter Peter Nowack betonte am Schluss seiner Rede, dass man voneinander und miteinander lernen wolle. Damit bezog er sich auf die Flüchtlinge, die in Blumenthal leben.

Nowack erinnerte vorher an Probleme, die der Stadtteil habe, sagte aber, dass diese nicht mit der einsetzenden Zuwanderung begonnen hätten, sondern Ausdruck der untergegangenen Industrie im Ort seien. „Blumenthal war immer ein Zufluchtsort“, betonte er. Seit 2003 sei der Zuzug von Migranten derart gestiegen, so Andrea Nolte-Buschmann, dass sich die sozialen Einrichtungen untereinander vernetzt hätten. So sei der Arbeitskreis Blumenthal entstanden. Dort sei man recht früh zu dem Schluss gekommen, dass man dringend einen Quartierstreffpunkt und einen Quartiersmanager brauche.
Nun gibt es ihn: Um dieses Ereignis würdig zu feiern, hatten Frauen aus der George-Albrecht-Straße ein Büfett aufgebaut. Bei Kaffee, Kuchen, gefüllten Weinblättern, Mozzarellaspießen und Krautsalat klang der Empfang nach dem offiziellen Teil entspannt aus.