Strukturwandel in der Arbeitswelt hat immer wieder zu weitreichenden Veränderungen in den Städten geführt. Mit zunehmender Industrialisierung verschwand der räumliche Zusammenhang von Arbeiten und Wohnen. Neue Formen der Fortbewegung beeinflussten die Stadtentwicklung ebenso wie der Wandel zur Dienstleistungsgesellschaft oder die Globalisierung vieler gesellschaftlicher Bereiche.
In den 80er und 90er Jahren führte eine negative ökonomische Entwicklung, gepaart mit Zuwanderungen zu problematischen Wohn- und Lebensbedingungen - vorwiegend in den Stadtrandgebieten Bremens - aber auch in altindustriell geprägten Stadtteilen. Neue Wohnquartiere am Stadtrand zeigten "klassische" Defizite wie z.B. in den Bereichen ÖPNV, Nahversorgung und soziale Infrastruktur. Nachbarschaften waren aufgrund von hoher Bewohnerfluktuation und nachziehenden vielfältigen sozialen und kulturell unterschiedlichen Neubewohner/-innen teilweise "überfordert".
Das Zusammentreffen benachteiligter Bewohner/innen in problembehafteten Gebieten förderte eine sich gegenseitig verstärkende Abwärtsspirale und die Einschränkung gesellschaftlicher Teilhabemöglichkeiten. Daraus folgte für die Kommunen die Notwendigkeit, im Sinne einer sozialen Stadtentwicklung einzugreifen.
Vor diesem Hintergrund beschloss der Bremer Senat 1989 ein erstes Interventionsprogramm mit dem Ziel, die Negativentwicklungen benachteiligter Stadtquartiere zu stoppen bzw. umzukehren. Heute gibt es fünfzehn Quartiere, die unter der Dachmarke "Soziale Stadt Bremen" unterschiedliche Förderprogramme nutzen und so mit einer Vielzahl von WiN-Foren zum sozialen Zusammenhalt der Stadt beitragen.