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Lüssum-Bockhorn

Der Ortsteil Lüssum-Bockhorn liegt relativ abgelegen im Nordwesten Bremens im Stadtteil Blumenthal. Die Bebauungsstruktur ist heterogen, überwiegend mit Bauten in Zeilenform und Punkthochhäusern aus den 1960er bis 1970er Jahren im Zentrum und Einfamilien- und Reihenhausbebauung in den Außenbereichen.
Das Gebiet mit sozialen Brennpunkten, einem hohen Anteil an Arbeitslosen, Empfängern von Hilfen zum Lebensunterhalt und Menschen mit Migrationshintergrund gilt bereits seit Ende der achtziger Jahre als Bereich mit besonderem Entwicklungsbedarf und gehört zu den Fördergebieten von Bundes- und Landesprogrammen zur städtebaulichen Aufwertung und zur sozialen Stabilisierung.

Gebietsfoto: Lüssumer Ring
Gebietsfoto: Lüssumer Ring

Trotz vielfältiger und erfolgreicher Projekte der Vergangenheit resümiert das im Februar 2004 abgeschlossene "Quartiersentwicklungskonzept", dass die negative Bevölkerungsentwicklung und der zunehmende Wohnungsleerstand nicht gestoppt und das Negativimage von Lüssum-Bockhorn nicht korrigiert werden konnten.
Ermöglicht u.a. durch zusätzliche Mittel aus dem Programm Stadtumbau West begann im Jahre 2006 für Lüssum-Bockhorn ein Prozess der Umgestaltung und der sozialen Stabilisierung, den die im Gebiet vertretenen Wohnungsunternehmen und die Stadtgemeinde Bremen gemeinsam mit der Bewohnerschaft umgesetzt haben.

Gebietsentwicklung: das "Grüne Band" vor seiner Umgestaltung
Gebietsentwicklung: das "Grüne Band" vor seiner Umgestaltung
Bausenator Dr. Lohse bei der Einweihung des Grünen Bandes
Bausenator Dr. Lohse bei der Einweihung des Grünen Bandes

Durch den Abriss von Punkthochhäusern, mit insgesamt 320 Wohneinheiten, entstanden Flächen für neue Nutzungen.

Das neu angelegte "Grüne Band Lüssum" verbindet das Wohngebiet vom Jugendclub an der Kreinsloger, entlang der neuen B74, dem Spiel- und Gemeinschaftshaus und dem großen Familienspielplatz hin zum Horthaus Fillerkamp und trägt sehr zur Aufwertung des Gebietes bei.

Bis zum Herbst des Jahres 2011 sind gemeinsam mit den engagierten Mitarbeiter/innen der vor Ort tätigen Einrichtungen und unter reger, kreativer und konstruktiver Beteiligung der Bewohner/innen wichtige Projekte umgesetzt worden: das Wohnungsangebot wurde reduziert und den zukünftigen Marktbedingungen angepasst, die Nutzungsmöglichkeiten des öffentlichen Raumes sind vielfältiger und gestalterisch attraktiver geworden, die Gemeinschaftseinrichtungen sind durch Gebäudesanierung und die Neugestaltung der Außenanlagen aufgewertet worden, und die vielfältigen Angebote für die Bewohnerschaft aus den Bereichen Soziales, Kultur und Bildung sowie eine enge Kooperation der lokalen Akteure fördern das soziale Klima.

Nachbarschaftsfest in Lüssum
Nachbarschaftsfest in Lüssum

Damit wurden die Bedingungen für das Zusammenleben der Menschen in Lüssum-Bockhorn zweifellos verbessert. An der materiellen Situation der Bewohner/innen in hat sich allerdings kaum etwas geändert. Es gibt nach wie vor vielschichtige Problemlagen, die es notwendig machen, Lüssum-Bockhorn auch weiterhin durch das Senatsprogramm "Wohnen in Nachbarschaften – WiN" zu stabilisieren und mit Mitteln des Bund-Länder Programms "Die Soziale Stadt" und Mitteln der Wohnungsgesellschaften zu fördern.